Fotografie - Eine Einführung erweitert mit Anregungen
Wenn wir auf Lager sind, auf Ausflüge fahren oder bei den verschiedensten Aktivitäten unserer Gruppe oder der Stufen werden jede Menge Fotos geschossen. Kameras werden immer billiger, seit dem Siegeszug der digitalen Fotographie ist es viel einfacher geworden, unsere pfadfinderischen Aktivitäten fotographisch zu dokumentieren - ja, nahezu jedes moderne Handy ist mit einer tollen Kamera ausgestattet. An dieser Stelle wollen wir uns ein paar Gedanken darüber machen, wie dabei wirklich gute Fotos entstehen und Tipps zu gelungenen Lagerfotos geben. Dabei gehen wir den Fragen nach, was ein gutes Foto ausmacht und für welchen Zweck wir welche Fotos benötigen. Zu sehr in technische Details werden wir uns dabei aber nicht vertiefen, dazu gibt es im Internet eine unübersehbare Zahl an Webseiten, wo von profunderer Seite auf technische Details der Digitalfotographie eingegangen wird. Auf einen Teil dieser Seiten verweisen wir in den Bereichen Quellenangaben und weiterführende Informationen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Kamera?
An der Kamera wird es heute vermutlich nicht scheitern, dass unsere Aktivitäten fotographisch dokumentiert werden. Eher ist es so, dass manchmal zu viele Fotos gemacht werden, wenn wir dann welche für eine Presseausendung, für die Homepage oder für die Anschlagkästen benötigen, sind trotzdem keine geeigneten da. Welche Arten von Digitalkameras gibt es heute und was sind ihre Vor- und Nachteile?
Auf Kameras, die analoges Filmmaterial verwenden, wollen wir hier nicht eingehen. Dabei handelt es sich mittlerweile um Nischenprodukte, die von wenigen Spezialisten oder Enthusiasten verwendet werden.
Momentan findet ein rasante Entwicklung am Markt für Digitalkameras statt, daher wird es immer schwieriger, eine Einteilung in Kameratypen aufrecht zu erhalten. Wir wollen uns hier auf die gebräuchlichsten Kameratypen und die klassische Einteilung der Kameras beschränken.
Handykameras
Nahezu jedes Handy hat heute eine Kamera integriert. Teilweise ist die Auflösung der Handykameras höher als noch vor wenigen Jahren bei halbprofessionellen Digitalkameras. Wozu benötigt man also heute noch eine Kamera, die man extra mitschleppt? Der große Vorteil der Handykamera ist, dass man sie (fast) immer mit dabei hat. Die Kompaktheit dieser Art Kamera erkauft man sich jedoch mit ein paar Nachteilen.
Oft entspricht die optische Qualität des Objektivs nicht der von dezidierten Kameras, die in erster Linie fürs Fotografieren gebaut werden. Dies ist nicht bedingt durch schlechtere Materialien oder billigere Verarbeitung - es ist rein eine Folge der Miniaturbauweise. Viele Handykameras weisen nur ein digitales Zoom auf, anstatt über ein echtes optisches Zoom zu verfügen.
Ein weiterer Grund für die oft schlechtere Qualität von Handyfotos, ist der sehr kleine Sensor, der dabei verbaut wird. Dies führt zu geringer Empfindlichkeit (ISO-Wert) bzw. unter schlechten Lichtverhältnissen oft zu starkem Rauschen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Handykameras absolut ihre Berechtigung haben, aber nur mit Einschränkungen für hochwertige Fotos (Presseaussendungen, Folder, Plakate, usw.) geeignet sind.
Digitale Kompaktkameras
Schon zu Analogzeiten entstand das Segment der Kompaktkameras. Diese entwickelten sich aus den ersten Sucherkameras und bekamen immer mehr Automatiken verpasst. Der englische Begriff "point and shoot camera" beschreibt diesen Kameratyp am besten - Anvisieren und Abdrücken, den Rest erledigen verschiedene Kameraautomatiken. Heute wird vielfach auf den optischen Sucher verzichtet und dem Fotografen dient zur Bildgestaltung nur noch das Display. In dieser Kategorie von Digitalkameras gibt es mittlerweile ein weites Feld von sehr billigen, einfachen Kameras bis hin zu teuren hochwertigen Kameras mit größerem Sensor und vielen Ausstattungsdetails aus dem Profisektor, die jede Menge Eingriffe des Fotografen in die Bildentstehung zulassen. Hier wollen wir uns erstmals mit den Einfachen, meist vollautomatischen Kameras auseinandersetzen.
In Fachmagazinen wird oftmals folgende Unterteilung für Kompaktkameras verwendet:
- Einsteiger-Kompaktkameras (Alle Kameras unter 200 Euro)
- Kompakte Allrounder (Klassische Kompaktkameras mit bis zu 9-fachem Zoom)
- Kompakte Mega-Zoom (Handliches Gehäuse und trotzdem mit großem Brennweitenbereich)
Um Bridgekameras, Spiegellose Systemkameras und Digitale Spiegelreflexkameras wird später ergänzt.
Auflösung
Bevor wir uns diesem Thema widmen, sollten wir die benutzten Begriffe definieren.
Die Größe eines Bildes ist die Fläche die ein Bild in der Welt hat.
Bei einem 20" Monitor auf dem ein Bild als Vollbild dargestellt wird sind das um die 48x28cm, bei einem Druck auf einer A4 Seite sind das 21x30cm. Die Größe ist eindeutig definiert und ändert sich nicht.
Im Gegensatz dazu steht die Auflösung (gemessen in Pixel), diese gibt aus wie vielen Farbpunkten ein Bild besteht, also wie viele Details am Bild zu sehen sind. Mit 16x9 Punkten lässt sich sehr wenig darstellen, wobei ein Bild mit 1600x900 Pixel schon extrem detailreich ist - es ist höher aufgelöst.
Die Auflösung eines Bildes ist festgelegt, kann jedoch durch diverse Bildbearbeitungsprogramme vergrößert oder verkleinert werden.
Die Größe eines Bildes hängt nicht von der Auflösung ab. Ein 1920x1080 Bild kann auf einem Smartphone-Display (10x6cm) dargestellt werden oder auf einem riesigen 50 Zoll Bildschirm. Beim großen Bildschirm sind die einzelnen Farbpunkte (also unsere Pixel) aber viel größer als wenn das Bild nur auf 10x6cm dargestellt wird.
Hier sei noch erwähnt, dass man bei Bildern auf Bildschirmen die Größe oft nicht in Zentimetern angibt (und sie somit auf jedem Bildschirm gleich groß sind, egal ob 15 Zoll oder 50 Zoll) sondern eine variable Größe, basierend auf dem Bildschirm, mittels Pixel angibt. Somit füllt ein 1080 Pixel breites Bild einen 15 Zoll Monitor genau so aus wie einen 50 Zoll Monitor, sofern beide diese Auflösung haben. Im 2. Fall ist aber ein Pixel größer als im 1. Fall.
Wir sehen hier mehrere Bilder, alle vom selben Motiv, alle haben die gleiche Größe, die Auflösung wurde aber immer weiter herunter gesetzt. Das Original hat 3504x2336 Pixel (damit sind z.B. A1 Ausdrucke möglich, aber es würde in diesem Artikel zu groß dargestellt werden).
Bei der Verwendung von Fotos sollte immer in Betracht gezogen werden in welcher Größe die Bilder schlussendlich abgebildet werden. Für ein Vorschau-Bild auf einer Webseite sollte eine andere Auflösung verwendet werden als für eine Aussendung auf A5/A4 oder für den Ausdruck auf einem A0 Plakat. Ist ein Bild nicht in einer ausreichend großen Auflösung vorhanden, sollte man sich stark überlegen ob man es verwendet, denn Effekte wie oben aufgezeigt sollten vermieden werden.